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Schützengau zieht Bilanz

Sportleiter Hajo Ramisch mit Applaus verabschiedet – Jugendförderung im Fokus

Helga Wiedenbein 30.05.2022

Geehrte und Gratulanten: (hinten v.l.) Gauschützenmeister René Wiedenbein, Martin Mielke, Eva Maria Degenhart, Dr. Sebastian Schinkinger, Christine Schäfer, Franz Peter, Tobias Kellner, Florian Himmelsbach, Rudolf Mauder, Christian Stemplinger sowie (vorne v.l.) Bürgermeister Andreas Rother, 3. Bezirksschützenmeisterin Anneliese Zehentbauer, stellvertretender Landrat Klaus Jeggle, Stefan Lichtenauer, Benjamin Resch, Marco Wolfund Martin Gründobler.
−Fotos: Wiedenbein

Passau/Jacking. Wegen Corona wurde die Jahreshauptversammlung des Schützengaus Passau Stadt und Land für 2021 ausgesetzt und jetzt nachgeholt. Derzeit gehören dem Schützengau Passau Stadt und Land 41 Vereine mit 3206 Erst- und Zweitmitgliedern an.

Bei der Versammlung in Jacking gedachte man der verstorbenen Schützen der vergangenen beiden Jahre. Gauschützenmeister René Wiedenbein bedauerte, dass 2021 der Schießsport kaum ausgeübt werden konnte. Positiv war aber die Erhöhung der Vereinspauschalen 2020 und 2021. Sportleiter Hans-Joachim Ramisch ziehe sich nach über 20 Jahren als Gausportleiter zurück, so Wiedenbein. Mit Marco Wolf, dem bisherigen 2. Gausportleiter, der die Geschäfte bis zur Wahl 2023 kommissarisch übernimmt, habe man einen äußerst kompetenten Nachfolger gefunden.

Alter und neuer Sportleiter: Hans-Joachim Ramisch (l.) übergibt das Zepter an Marco Wolf.

Ramisch referierte über die sportlichen Ereignisse. 2021 konnte keine Gaumeisterschaft stattfinden. 2022 wurde planmäßig begonnen, man passte sich den Regeln an, was mit Unterbrechungen und Verschiebungen verbunden war. Für die angebotenen 39 Disziplinen haben sich nur 387 Teilnehmer gemeldet. Ramisch dankte für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Er wurde mit langanhaltendem Applaus verabschiedet.

Der Kassenbericht von Schatzmeister Stefan Lichtenauer fiel äußerst positiv aus. So blieben die Einnahmen durch Mitgliederbeiträge gleich, die Ausgaben minimierten sich aufgrund fehlender Aktivitäten und Meisterschaften. Einsparungen von fast 350 Euro konnten allein durch die Digitalisierung der Buchhaltung erfolgen. Der Schützengau Passau Stadt und Land stehe finanziell auf soliden Beinen und werde vor allem die Jugendarbeit unterstützen.

Benjamin Resch informierte über die Probleme der letzten beiden RWK-Saisonen. 2020/21 wurde regulär geplant, jedoch musste diese Saison schon bald abgesagt werden. Die Saison 2021/22 konnte planmäßig gestartet werden, allerdings mit weniger Mannschaften. Man habe sich nach einer Umfrage dafür ausgesprochen, die Saison nicht abzubrechen.

Jugendleiter Florian Himmelsbach sagte, coronabedingt seien 2021 die meisten Präsenzveranstaltungen abgesagt worden. Der Schützengau stellte beim Bernd-Sibler-Pokal eine Gaumannschaft, die den 3. Platz erkämpfte. Bedauerlich sei, dass der Jugendanteil bei den Vereinen im Schnitt nur bei 18,8 Prozent liege. Beim Spitzenreiter SV Mahd betrage er 41 Prozent, gefolgt von den Braunschützen Straßkirchen mit 35 und dem SV Denkhof mit 34 Prozent.

Renate Klug berichtete über die erfolgreiche Teilnahme am Lieslschießen 2021, bei dem der Gau den 3. Platz in der Gesamtwertung erreichte, und über den geplanten Gaudamenvergleich Wolfstein-Unterer-Wald-Passau, den sie noch begleiten wolle.

Bogenreferentin Christine Schäfer konnte nur Positives über die Bogenabteilung des 1. FC Passau erzählen. Man könne verschiedene Disziplinen (18m Halle, Fita 720 im Freien, Compound und Blankbogen) trainieren. Sie seien auf die Erfolge bei der Bayerischen mit dreimal Gold und einmal Silber und bei der Deutschen Meisterschaft mit je zweimal Gold und Silber sehr stolz.

Von den Böllerschützen sagte Erich Schreiner, es habe 2020 im März noch ein Böllerlehrgang mit 20 Teilnehmern stattgefunden, im September 2021 sei ein Böllerbeschuss bei der FSG in Freyung organisiert worden.

Für stellvertretenden Landrat Klaus Jeggle sind die Schützen Aushängeschilder, das dörfliche Leben werde von ihnen geprägt. Gerade in der heutigen von Unsicherheit geprägten Zeit sei es extrem wichtig, sich der Jugend anzunehmen, ihnen Halt und Freude zu schenken. Passaus Bürgermeister Andreas Rother bezeichnete die Schützenvereine als wichtig, nicht umsonst ernannte man das Schützenwesen 2016 zum immateriellen Kulturerbe.

Anneliese Zehentbauer, 3. Bezirksschützenmeisterin, ist glücklich, dass wieder Versammlungen abgehalten werden dürfen. Sie berichtete, dass der niederbayerische Schützentag ein voller Erfolg war. Hubert Aiwanger stünde voll hinter den Schützen.

Vorgenommen wurde die Auslosung der Paarungen für den Hutthurmer Pokal (GG, GP, GA). Raphael und Dr. Sebastian Schinkinger sagten, dass es viel weniger Anmeldungen als 2019 gab, daher könne gleich mit der Hauptrunde begonnen werden. Die Paarungen sind online (www.gggp.de) einsehbar. Das große und kleine Finale für Luftgewehr, Luftpistole und Luftgewehr Auflage findet bei den Dettenbachschützen in Neukirchen statt.

EHRUNGEN

Gau Silber für Eva Maria Degenhart, Robert Freund, Josef Fußeder, Florian Himmelsbach, Tobias Kellner und Andreas Zintzsch; BSSB grün in Anerkennung für Martin Gründobler, Stefan Lichtenauer, Benjamin Resch und Christine Schäfer; Bezirk Bronze für Daniel Neiß, Josef Uhrmann und Steffen Weidekat; Bezirk Silber für Karl Grymer, Rudolf Mauder, Sebastian Schinkinger, Stefan Stadler, Christian Stemplinger und Siegfried Winklhofer; BSSB kleine goldene Ehrennadel für Franz Peter; BSSB-Ehrenzeichen in Silber für besondere Verdienste um das Böllerschießen für Max Josef Müller; BSSB goldene Verdienstnadel für Reinhold Resch; Gau Gold für Herbert Blosl, Martin Mielke, Florian Stockbauer und Marco Wolf; Protektorabzeichen in silber von seiner königl. Hoheit Andreas Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha, eine der höchsten Auszeichnungen im deutschen Schützenwesen, für Hans-Joachim Ramisch für seine jahrzehntelange hervorragende Tätigkeit als Gausportleiter.

Helga Wiedenbein